Du trittst auf Scherben
aus Glutresten und Gift.
Zigarettenkippen bilden Kollonen,
Tschüss Gewissen, hallo Desinteresse.

Der Grünmüll ruft nach Erde,
nach Kompost, nach Leben –
und du füllst ihn mit Plastik.
Ein Container wird zum Sarg.

Straßenlaternen flackern,
doch wir blenden weiter aus.
Der Blick klebt am Smartphone,
nicht an dem, was unter uns stirbt.

Wir atmen Abgase,
schlucken Mikroplastik,
und reden von Fortschritt,
während der Planet sinkt.

Schon vergessen, wie es klingt,
wenn der Wald atmet?
Wie es schmeckt, wenn die Luft rein ist?
Wie es riecht, wenn die Welt atmet?

Unsere Gleichgültigkeit
ist lauter als jeder Protest.
Jede weggeworfene Kippe schmiedet Ketten
an unsere Verantwortung.

Doch selbst der Asphalt knirscht
unter der Last unserer Ignoranz.
Vielleicht muss erst alles zerbrechen,
damit wir spüren, was wir vermissen.

Und dann, im Bruch,
erkennst du dein Spiegelbild
in einer Pfütze voller Müll,
ein stummes Urteil.

Wirst du weiter wegschauen,
bis alles verschwindet?
Oder lässt du den letzten Funken Hoffnung
in deinen Schritten aufleuchten?

Nur wer den ersten Ziegel zieht,
kann die Mauer zum Einsturz bringen.
Also kneif die Nasenflügel nicht,
sondern atme – und handle.

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