Es gibt diese Nächte,
in denen die Welt so still wird,
dass du plötzlich hörst,
wie laut dein eigenes Inneres ist.

Nichts lenkt dich ab.
Nichts hält dich fest.
Nur du
und die Gedanken,
die du tagsüber wegschiebst,
weil sie zu schwer sind,
um sie im Licht zu tragen.

Gedanken über das,
was dich müde macht.
Was dich überfordert.
Was dich einsam macht,
selbst wenn Menschen um dich herumstehen.

Gedanken über den Druck,
der sich anfühlt,
als würde er von innen kommen,
nicht von außen.
Als wärst du selbst die Quelle
deiner eigenen Schwere.

Und manchmal,
in diesen Nächten,
fragst du dich,
wie es wäre,
wenn all das einfach
aufhören würde.

Nicht weil du verschwinden willst.
Sondern weil du endlich
Ruhe willst.
Weil du endlich
atmen willst.
Weil du endlich
du selbst sein willst,
ohne die Last,
die du seit Jahren trägst.

Du stellst dir vor,
wie es wäre,
wenn die Welt dich einmal
wirklich hören würde.
Wenn dein Ruf nach Hilfe
nicht im Lärm der Tage
untergeht.

Wenn du nicht das Gefühl hättest,
allein durch Räume zu gehen,
in denen niemand merkt,
wie schwer deine Schritte sind.

Du stellst dir vor,
wie es wäre,
wenn jemand deine Einsamkeit sieht,
bevor sie dich zerreißt.

Und dann kommt dieser andere Gedanke.
Der leise.
Der vorsichtige.
Der, der bleibt,
wenn alle anderen verschwinden:

Vielleicht ist da mehr.
Vielleicht ist da ein Weg,
den du noch nicht kennst.
Vielleicht ist da ein Morgen,
der anders aussieht als das Heute.

Vielleicht ist da ein Teil von dir,
der leben will,
auch wenn du ihn kaum noch spürst.

Ein Teil,
der sagt:
Bleib.
Nicht weil du musst.
Sondern weil du darfst.

Bleib,
weil du noch nicht weißt,
was aus dir werden kann,
wenn du dich selbst nicht aufgibst.

Bleib,
weil du nicht nichts bist.
Weil du nie nichts warst.

Bleib,
weil du mehr bist
als die Dunkelheit,
die dich manchmal umgibt.

Bleib,
weil du dich selbst
noch nicht ganz kennst.

Und vielleicht,
nur vielleicht,
ist genau das
der Anfang.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.