Wir sprechen nicht dieselbe Sprache.
Aber wir verstehen uns.
Zwischen uns liegt kein Wörterbuch,
sondern ein Lachen,
das alles übersetzt.

Du sagst „Familie“,
ich sag „Freundschaft“,
und wir meinen dasselbe:
Vertrauen,
das nicht fragt,
woher du kommst,
sondern wohin du gehst.

Unsere Hauttöne sind verschieden,
unsere Feiertage auch.
Du fastest im Ramadan,
ich esse zu Weihnachten zu viel –
aber wir teilen das Brot,
nicht die Unterschiede.

Wir tanzen zu Beats,
die aus anderen Ländern kommen,
aber unser Rhythmus ist gleich:
Herzschlag.
Ehrlich.
Echt.

Wir diskutieren über Politik,
über Spiritualität,
über Fußball –
aber nie über Würde.
Denn die ist bei uns
nicht verhandelbar.

Du hast mir gezeigt,
wie man Tee richtig kocht.
Ich hab dir gezeigt,
wie man mit Sarkasmus überlebt.
Und gemeinsam
haben wir gelernt,
wie man sich hält,
wenn alles wackelt.

Unsere Freundschaft
ist kein Integrationsprojekt.
Sie ist kein Aushängeschild.
Sie ist kein Beweis für irgendwas.
Sie ist einfach da.
Wie Sonne auf Asphalt.
Wie Musik in der Stille.
Wie du neben mir,
wenn ich falle.

Wir sprechen mit Herz.
Nicht perfekt.
Aber ehrlich.
Nicht fehlerfrei.
Aber furchtlos.

Denn Bindung
braucht keine Herkunft.
Nur Hingabe.
Nur Nähe.
Nur den Mut,
einander zu sehen.

Und ich seh dich.
Mit all deinen Geschichten,
deinen Narben,
deinen Liedern,
deinen Worten,
die ich nicht immer verstehe –
aber immer fühle.

Multikulturell?
Ja.
Multikomplex?
Sicher.
Multischön?
Unbedingt.

Denn wenn wir zusammen lachen,
vergisst die Welt für einen Moment,
wie sie uns trennen wollte.

Und ich weiß:
Solange wir uns halten,
solange wir uns hören,
solange wir uns meinen –
ist alles möglich.

Wir sprechen mit Herz.
Und das reicht.

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