Zwischen uns liegt nicht viel.
Ein Blick.
Ein Satz.
Ein Schritt.
Aber manchmal fühlt es sich an
wie ein Ozean aus Meinungen,
aus Mauern,
aus „Du bist anders“
und „Ich hab recht“.

Wir leben in einer Zeit,
in der Spaltung
zum Soundtrack geworden ist.
Links gegen rechts.
Alt gegen jung.
Stadt gegen Land.
Du gegen ich.

Und ich frage mich:
Wann haben wir aufgehört,
einander zuzuhören?
Wann wurde aus Diskurs
ein Duell?

Ich seh Kommentare wie Keulen.
Ich seh Schlagzeilen wie Schüsse.
Ich seh Menschen,
die sich nicht mehr begegnen,
sondern nur noch bewerten.

Aber ich glaube:
Zwischen uns liegt nicht viel.
Ein Blick.
Ein Satz.
Ein Schritt.

Denn Miteinander
beginnt nicht mit Konsens,
sondern mit Respekt.
Nicht mit Gleichheit,
sondern mit Gleichwertigkeit.

Ich will nicht,
dass wir alle gleich denken.
Ich will,
dass wir denken lassen.
Dass wir streiten,
ohne zu zerstören.
Dass wir reden,
ohne zu richten.

Denn Spaltung ist bequem.
Sie macht die Welt einfach.
Gut hier, böse da.
Aber die Wahrheit?
Die lebt dazwischen.
In Grautönen.
In Fragen.
In Begegnungen.

Ich will mehr Wir.
Nicht als Hashtag.
Nicht als Kampagne.
Als Haltung.

Ich will,
dass wir wieder Hände reichen,
nicht nur Argumente.
Dass wir wieder Räume öffnen,
nicht nur Positionen verteidigen.

Denn zwischen uns
liegt nicht viel.
Ein Blick.
Ein Satz.
Ein Schritt.

Und vielleicht
ist genau dieser Schritt
der Anfang
von etwas
Großem.

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