Das Leben ist kurz.
Nicht als Warnung.
Nicht als Drohung.
Sondern als sanfte Hand
auf meiner Schulter,
die sagt:
„Schau hin.
Du bist hier.“

Und ich merke,
wie oft ich mich selbst
auf später verschoben habe.
Wie oft ich gewartet habe,
bis ich bereit bin,
mutig,
klar,
perfekt.

Aber das Leben fragt nicht nach Perfektion.
Es fragt nur:
„Bist du da?“

Ich habe so viele Tage
im Kopf verbracht,
statt im Herzen.
So viele Chancen
in Gedanken durchgespielt,
statt sie zu leben.
So viele Träume
auf morgen gelegt,
als wäre morgen
ein sicherer Ort.

Doch irgendwann begreife ich:
Das Leben ist nicht lang genug,
um mich selbst zu verpassen.

Ich will nicht mehr funktionieren,
ich will fühlen.
Ich will nicht mehr rennen,
ich will ankommen.
Ich will nicht mehr warten,
ich will beginnen.

Ich will lachen,
auch wenn es schief klingt.
Ich will lieben,
auch wenn ich Angst habe.
Ich will Fehler machen,
die mich wachsen lassen,
statt mich zu lähmen.

Ich will dieses Herz,
das manchmal stolpert,
aber immer weiterschlägt.
Ich will diese Hände,
die zittern dürfen,
solange sie greifen.
Ich will diese Stimme,
die bricht,
solange sie spricht.

Ich will das Leben,
nicht die Vorstellung davon.

Denn das Leben ist kurz.
Aber es ist weit genug,
um neu anzufangen.
Hell genug,
um mich zu finden,
selbst wenn ich mich verliere.
Stark genug,
um mich zu tragen,
wenn ich selbst schwach bin.

Ich will nicht mehr darauf warten,
dass jemand mir sagt,
dass ich bereit bin.
Ich will nicht mehr hoffen,
dass irgendwann ein Zeichen kommt,
das mir erlaubt,
wirklich zu leben.

Ich bin das Zeichen.

Solange es mich gibt,
gibt es Wege.
Solange es mich gibt,
gibt es Licht.
Solange es mich gibt,
gibt es ein Morgen,
das anders sein kann
als das Heute.

Vielleicht ist da mehr.
Mehr als Angst.
Mehr als Zweifel.
Mehr als dieses leise Gefühl,
nicht genug zu sein.

Vielleicht ist da ein Ich,
das mutiger ist,
als ich glaube.
Ein Leben,
das größer ist,
als ich es mir erlaube.
Ein Jetzt,
das darauf wartet,
dass ich es endlich berühre.

Solange es mich gibt,
ist nichts vorbei.
Solange es mich gibt,
kann alles beginnen.

Und heute,
genau heute,
beginne ich.

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