Es beginnt mit einem Schritt.
Nicht groß.
Nicht laut.
Nur ein Schritt,
der die Welt verschiebt.

Die Straßen flackern.
Lichter, die nicht wärmen.
Menschen, die nicht sehen.
Eine Stadt,
die sich selbst vergessen hat.
Sie rauscht,
sie blinkt,
sie spricht,
aber sie sagt nichts.

Ich gehe.
Nicht weil ich will.
Weil ich muss.
Denn wenn ich stehen bleibe,
fällt alles.
So fühlt es sich an.
So klingt es,
wenn die eigene Stimme
nicht schweigt.
Eine innere Stimme,
die treibt,
die prüft,
die zerstört.
Sie sagt:
„Weiter.“
„Noch einen Schritt.“
„Noch eine Tür.“

Die Türen sind überall.
Zwischen Häusern,
wo keine sein sollten.
Zwischen Menschen,
die sich nicht kennen.
Zwischen Gedanken,
die sich widersprechen.
Jede Tür führt in eine andere Version
dieser Stadt.
Eine, in der Nähe echt ist.
Eine, in der Wahrheit zählt.
Eine, in der alles bricht.
Und ich weiß nicht,
welche die richtige ist.
Vielleicht keine.
Vielleicht alle.

Die Maschinen fahren.
Sie fragen,
sie prüfen,
sie lachen.
Sie sind Systeme,
die uns tragen,
aber nicht lieben.
Wir fahren mit,
freiwillig,
weil wir glauben,
dass Geschwindigkeit
gleich Freiheit ist.
Aber die Fahrt
ist nur Prüfung.
Und wir bestehen nicht.

Die Stadt lacht.
Nicht freundlich.
Nicht laut.
Nur leise,
wie ein Echo,
das sagt:
„Ich brauche euch nicht.“
Und wir wissen,
dass es stimmt.
Denn wir haben Mauern gebaut,
die uns trennen.
Wir haben Stimmen erfunden,
die uns lenken.
Wir haben vergessen,
dass wir verbunden sind.

Und irgendwo,
im Zentrum,
steht etwas.
Kein Turm.
Kein Gott.
Nur ein Spiegel.
Er zeigt,
wer wir sind,
wenn niemand hinsieht.
Und wir fürchten,
was wir sehen werden.

Ich gehe weiter.
Nicht blind.
Nicht taub.
Aber wach.
Denn wenn ich stehen bleibe,
fällt alles.
Und vielleicht
ist das die Wahrheit
unserer Zeit.
Wir sind Schritte.
Wir sind Stimmen.
Wir sind Türen.
Wir sind Spiegel.
Und wir sind die Frage,
die bleibt:
„Wohin gehst du?“

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.