Ich lächle.
Du siehst es.
Aber du siehst nicht,
was dahinter liegt.

Denn unter der Oberfläche
ist es laut.
Gedanken,
die sich überschlagen.
Zweifel,
die sich festbeißen.
Stimmen,
die nicht fragen,
sondern urteilen.

Ich funktioniere.
Ich antworte.
Ich erscheine.
Aber ich bin nicht da.
Nicht ganz.
Nicht wirklich.

Denn manchmal
ist mein Kopf kein Zuhause,
sondern ein Labyrinth.
Und jeder Ausgang
führt zurück zum Anfang.

Ich sag: „Alles gut.“
Weil das einfacher ist
als zu erklären,
wie es sich anfühlt,
wenn die Welt zu hell ist
und in mir zu dunkel.

Ich bin nicht schwach.
Ich bin müde.
Von Erwartungen,
von Rollen,
vom Versuch,
normal zu wirken.

Ich bin nicht kaputt.
Ich bin komplex.
Und das ist kein Makel,
denn ich bin ein Mensch.

Ich hab gelernt,
dass mentale Tiefe
nicht bedeutet,
dass man untergeht.
Sondern dass man schwimmt,
wo andere stehen.

Ich hab gelernt,
dass Schmerz nicht immer schreit.
Manchmal flüstert er.
Manchmal schweigt er.
Manchmal sitzt er einfach neben dir
und sagt nichts,
aber du spürst ihn trotzdem.

Ich hab gelernt,
dass Hilfe kein Zeichen von Schwäche ist,
sondern von Mut.
Dass Therapie kein Tabu ist,
sondern ein Werkzeug.
Dass Reden nicht alles löst,
aber vieles bewegt.

Ich bin nicht allein.
Auch wenn es sich so anfühlt.
Denn irgendwo da draußen
ist jemand,
der dieselben Schatten kennt
und dieselben Lichter sucht.

Ich bin nicht fertig.
Ich bin unterwegs.
Mit Narben,
aber auch mit Hoffnung.
Mit Fragen,
aber auch mit Kraft.

Denn unter der Oberfläche
bin ich nicht weniger.
Ich bin mehr.
Mehr Tiefe.
Mehr Gefühl.
Mehr Leben.

Und wenn du mich siehst,
wirklich siehst,
dann siehst du nicht nur das Lächeln.
Dann siehst du mich.